Bekämpfung - Rote Vogelmilben

Milbenbekämpfung
Die Rote Vogelmilbe ist der häufigste und wirtschaftlich bedeutendste Ektoparasit in der Geflügelhaltung. Befallene Tiere sind gestresst und anfälliger für Krankheiten. Bei starkem Befall tritt Blutarmut auf. Die Sterberate der Hennen steigt. Legehennenställe sind zu einem hohen Prozentsatz betroffen. Grosser Milbendruck führt zu einer tieferen Legeleistung und Qualitätseinbussen bei den Eiern. Vogelmilben vermehren sich ab Temperaturen von 18 Grad sehr schnell, im Sommer explosionsartig. Innerhalb einer Woche vergrössert sich die Population um mindestens das 40-fache Entwicklung der Roten Vogelmilbe.


Für eine gezielte Bekämpfung der Milben ist es wichtig, genaue Kenntnisse dieser Spinnentiere zu haben. Für seine vollständige Entwicklung durchläuft das Tier mehrere Stadien. Nach dem Schlüpfen aus dem Ei entwickelt sich die Vogelmilbe von der 6-beinigen Larve nach mehreren Häutungen zur 8-beinigen Vogelmilbe.
Dazu benötigt sie mindestens 4 Mahlzeiten Geflügelblut. Die ganze Entwicklung ist temperaturabhängig und dauert zwischen 4 und 12 Tagen. Unter 9 Grad findet keine Entwicklung statt. Die 0,7 mm (Männchen) und 1,1 mm (Weibchen) grossen Milben suchen die Hühner meistens in der Nacht auf um Blut zu saugen. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten, Ritzen und unter Stangen. Die Rote Vogelmilbe kann bis zu 9 Monate ohne Nahrung überleben.


Behandlungsmöglichkeiten
Chemische

Die Milben werden mit einem Wirkstoff (Gift) getötet. Auf diese Behandlung Methode sollte jedoch verzichtet werden, da der Wirkstoff auch
von den Hühnern aufgenommen wird. Ausserdem können Milben gegen Wirkstoffe Resistenzen bilden.


Anwendung von Silikate

schädigen im Kontakt mit den Milben ihre äussere Hülle Silikat-Stäuben und trocknen sie aus. Stalleinrichtungen und Ritzen werden mit
Silikatstaub beschichtet. Die Anwendung erfolgt vor dem Einstallen der Tiere. Die Stäube bleiben über eine gewisse Zeit wirksam. Nach einigen Monaten kann die Wirkung stark nachlassen. Der feine Staub wird vom Tierhalter eingeatmet, gelangt in die Lunge und kann diese schädigen. Es wird empfohlen, während mindestens 4 Wochen nach dem Ausbringen im Stall zwingend eine Staubmaske (mindestens FFP2) zu tragen.


Einsatz von Raubmilben

welche im Stall ausgebracht werden, fressen die Raubmilben Vogelmilben. Ständige Beobachtung ist nötig. Allenfalls müssen
weitere Raubmilben eingesetzt werden. Beim Einsatz von Raubmilben dürfen keine anderen Präparate verwendet werden. Die Anwendung ist teuer.
Pflanzliche Pflanzliche Extrakte werden den Hühnern über das Trinkwasser Extrakte verabreicht. Diese sollen das Blut der Hühner für die Milben
ungeniessbar machen. Diese Methode ist jedoch nicht sehr wirksam.


Die wirksamste Behandlung erfolgt mit den Präparaten
ADELE Milbenfrei & GUSTAV Milbenstopp


ADELE Milbenfrei

Eine wässrige Lösung, rein biologisch aus Pflanzenöl, wirkt indem die Atemöffnungen der Milben verstopft werden. Das Präparat wird mittels eines Zerstäubers auf die betroffenen Stellen gesprüht. Die Milben ersticken sofort und die Nissen werden geschädigt. Ohne künstliche Zusätze.


GUSTAV Milbenstopp

Eine gelartige, hygroskopische Flüssigkeit, rein biologisch aus Pflanzenöl hergestellt, trocknet niemals aus. Mit ihr werden die Auflagestellen der Sitzstangen, sowie Ritzen und spalten bespritzt oder bestrichen. GUSTAV ist für die Milben ein unüberwindbares Hindernis. Die restlichen Milben können dadurch nachts nicht mehr auf die Hühner gelangen und verenden bei Kontakt.


Beide Produkte sind ungiftig und geruchsneutral. Sie können daher unbedenklich im belegten Stall angewendet werden. Eine Resistenzbildung ist ausgeschlossen. Beide Präparate sind wasserlöslich und lassen sich einfach abwaschen.